Live dabei barriere-frei!
Live dabei barrierefrei! ist eine Reihe von Online-Veranstaltungen.
Sie finden am Computer statt.
Es geht um Barrieren bei Kultur-Veranstaltungen.
Wir fragen uns:
Wie können alle dabei sein?
Was sind eigentlich Barrieren?
Wo gibt es Hindernisse?
Und wen betreffen sie?
Welche Barriere gibt es im Internet?
Welche Barrieren gibt es bei Veranstaltungen?
Und wie können wir diese Barrieren abbauen?
Was sind eigentlich Barrieren?
Eine Treppe kann eine Barriere sein für eine Person, die im Rollstuhl sitzt.
Aber auch lange komplizierte Sätze können eine Barriere sein.
Zum Beispiel für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.
Oder für Menschen, die nur wenig Deutsch sprechen.
Barrieren behindern Menschen.
Sie schließen Menschen aus.
Darum ist Barriere-Freiheit wichtig.
Denn nur durch barriere-freie Angebote können alle Menschen dabei sein.
Man kann auch sagen:
Dann können sie teil-haben.
Aber:
Es gibt noch nicht überall barriere-freie Angebote.
Auch nicht in der Kunst.
Zum Beispiel, wenn man ein Theater-Stück besucht.
Auch wenn ein Theater-Stück gemacht wird, gibt es Barrieren.
Für verschiedene Menschen, die dabei mit-machen.
Zum Beispiel:
• Nicht in alle Theater kommt man mit dem Roll-Stuhl.
• Vielleicht sind die Texte im Theater-Stück schwer zu verstehen.
Es gibt nur sehr wenige Theater-Stücke in Leichter Sprache.
• Blinde Menschen können nicht sehen, was auf der Bühne passiert.
Sie brauchen Audio-Deskription.
Das heißt:
Jemand beschreibt ihnen, was man sieht.
• Gehörlose Menschen können das Theater-Stück nicht hören.
Sie brauchen eine Übersetzung in Gebärden-Sprache.
Die ‚Wörter‘ der Gebärdensprache nennt man Gebärden.
Man benutzt dazu die Hände, die Arme, den Oberkörper und das Gesicht.
• Manche Besucher und Besucherinnen brauchen Texte zum Mit-Lesen.
Das hilft gehör-losen und schwer-hörigen Menschen.
• Schwer-hörige Menschen brauchen eine Induktions-Schleife.
Das ist ein technisches Gerät.
Dann können sie die Texte direkt in ihren Hör-Geräten hören.
• Manche Menschen haben Angst vor großen Menschen-Gruppen.
• Ist das Theater-Stück auf Deutsch?
Nicht alle können deutsche Texte verstehen.
Sie brauchen dann eine Übersetzung in eine andere Sprache.
• In Deutschland sind meistens weiße Menschen auf der Bühne.
Weiße Menschen haben eine helle Haut.
Sie sind auf eine ähnliche Art aufgewachsen.
Sie glauben an ähnliche Dinge.
Sie haben ähnliche Erfahrungen gemacht.
Aber viele Menschen in Deutschland sind nicht weiß.
Viele haben eine dunklere Haut-Farbe.
Einige kommen aus einem anderen Land.
Aber auf der Bühne sieht man nur selten Menschen mit dunklerer Haut-Farbe oder aus anderen Ländern.
• Auf der Bühne sieht man meistens Männer und Frauen.
Aber nicht alle Menschen fühlen sich als Mann oder Frau.
Selten sind Menschen auf der Bühne, die nicht Mann oder Frau sind.
• Es gibt nur wenige Menschen mit Behinderung am Theater.
Auf der Bühne.
Oder unter den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.
Das sind viele Barrieren.
In Zukunft sollen es weniger werden.
Wir wollen diese Barrieren abbauen.
Aber:
Dafür müssen wir sie erst erkennen.
Wir müssen wissen:
Welche Barrieren gibt es?
Und für wen?
Erst, wenn wir das wissen, können wir die Barrieren abbauen.
Nur dann wird niemand mehr ausgeschlossen.
Manchmal werden Menschen auch durch mehrere Barrieren ausgeschlossen.
Zum Beispiel:
Eine Person ist gehörlos und kommt aus einem anderen Land.
Oder:
Eine Person mit Lern-Schwierigkeiten ist blind.
Für diese Personen gibt es dann noch mehr Barrieren.
Wie nennen das: Intersektionalität.
Nicht alle Menschen sind gleich stark von Barrieren betroffen.
Manche Menschen haben keine Barrieren.
Wir sagen dazu:
Die Person ist privilegiert.
Wer kann bei den Veranstaltungen dabei sein?
Alle Menschen, die sich dafür interessieren.
Alle Menschen, die im Bereich Kultur arbeiten.
Also zum Beispiel:
• im Theater
• im Kino
• im Museum
• bei einer Zeitung oder Zeitschrift
Wer organisiert die Veranstaltungen zu Barriere-Freiheit?
Wir sind das Team von Familia*Futura.
Familia*Futura ist ein Festival für Familien-Utopien.
Utopie heißt hier:
Wie wollen Familien in der Zukunft zusammen-leben?
Wir sind 4 Personen.
Wir sind selbständig.
Das heißt:
Wir haben keine Chefin und keinen Chef.
Wir organisieren unsere Arbeit selbst.
Wir sind alle 4 weiß
Die meisten von uns sind queer.
Das heißt:
Viele Menschen, die
• bi-sexuell
• lesbisch
• schwul
• inter Menschen
• trans Menschen
sind, nennen sich queer.
Wir haben alle 4 keine Behinderung.
Das heißt:
Wir machen Fehler.
Wir erkennen vielleicht nicht alle Barrieren.
Denn bei den meisten Barrieren wissen wir nicht:
Wie fühlt es sich an, selbst mit dieser Barriere zu leben?
Aber:
Wir wollen die Barrieren in unserer Arbeit abbauen.
Das ist uns wichtig.
Darum sagt uns bitte:
Haben wir einen Fehler gemacht?
Haben wir eine Barriere nicht gesehen?
Meldet Euch bei uns.
Und jetzt viel Spaß mit dem Programm!