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Kunst fühlen

Der Tag widmet sich der Frage, wie wir zusammen Kunst machen wollen. Vier Künstler:innen teilen ihre Arbeit mit uns und gemeinsam sprechen wir darüber, wie sich künstlerische Praxis verändern muss, damit sie allen Menschen zugänglich ist. Wie können künstlerische Perspektiven diverser werden? Wie können Kunstproduktion und -rezeption inklusiver werden?

Kunst fühlen: Vortrag und Gespräch mit Katrin Dinges (sie)

Katrin Dinges ist Lyrikerin und Essayistin und arbeitet freiberuflich als inklusive Kunst- und Kulturvermittlerin mit einem Schwerpunkt auf haptischer Kunst – also alles was sich fühlen lässt. Sie behandelt u.a. die Themen Barrierefreiheit und Taubblindheit, zeitgenössischen Tanz, schreibt Texte über das Lormen-Alphabeth und spricht über Familie und Beziehungen, Freundschaft und Verbundenheit.
Katrin zeigt uns Auszüge aus ihrer Arbeit und spricht mit uns über selbstbewusstes Anderssein und Auswege aus dem schmalen Normkorridor, in den nur sehr wenige Menschen hineinzupassen scheinen – innerhalb und jenseits der Kunst.

Fragmente unserer Selbste

Gespräch mit Addae Birk Schinauer (sie/er/_) und Tristan Marie Biallas (nin)

Tristan Marie Biallas benutzt für sich das Pronomen nin. Nin sucht nach Strukturen, die ermächtigen. Diese Suche gestaltet nin alleine und mit anderen Menschen gemeinsam – künstlerisch und aktivistisch.
Zum Beispiel gemeinsam mit Addae Birk Schinauer. Sie benutzt abwechselnd die Pronomen sie, er oder _ kein Pronomen. In seiner Arbeit macht er auf Absurditäten und gewaltvolle Hindernisse aufmerksam, die einem gleichgestellten Leben im Weg stehen. Addae arbeitet oft intuitiv, spielerisch und erspürt Formen und Strategien der Selbstwirksamkeit. Die Fotografie-Serie „Panorama-Selfies“ und die Soundarbeit „Neue Aufnahme 16“, welche Addae vorstellen wird, sind eine Selbstreflexion über Be_hinderung und chronische Schmerzen und die Verarbeitung davon.

Entwürfe unserer Körper

Der Tag widmet sich der Frage, wie wir zusammen Kunst machen wollen. Vier Künstler:innen teilen ihre Arbeit mit uns und gemeinsam sprechen wir darüber, wie sich künstlerische Praxis verändern muss, damit sie allen Menschen zugänglich ist. Wie können künstlerische Perspektiven diverser werden? Wie können Kunstproduktion und -rezeption inklusiver werden?

Entwürfe unserer Körper: Live-Zeichnung und Gespräch mit Lena Dirscherl (xier / they / sie)

Mit Lena Dirscherl erkunden wir die Möglichkeiten, Figuren abwechslungsreicher zu gestalten. Während Lena eine Live-Zeichnung anfertigt, sprechen wir mit ihr über ihre Arbeit als Illustrator:in und wie sie Diversität & Intersektionalität in ihren Instagram-Werken darstellt. Natürlich kann das Publikum jederzeit eigene Fragen stellen, die Lena sehr gerne beantworten wird.
Lena Dirscherl arbeitet freiberuflich in den Bereichen Illustration, Comic und Sensitivity Reading. Seit 2016 postet sie unter dem Namen BoPoLena jede Woche eine Body Positivity Illustration auf Instagram. Mittlerweile folgen ihrem Account über 20.000 Menschen. Bei Illustrationsaufträgen achtet Lena sehr auf Intersektionalität und versucht Kund:innen in diese Richtung zu sensibilisieren und zu beraten. Lena ist pansexuell und nicht-binär.

Miteinander Reden

Wir wollen uns vernetzen, resümieren und und gemeinsam überlegen, wie wir Gespräche barrierefrei und inklusiv gestalten können. Unser Ziel ist es, das Gelernte stichpunktartig in einer Handreichung zu dokumentieren, die wir weitergeben und weiterentwickeln können.

Zum Einstieg wollen wir vom Familia*Futura-Team mit euch teilen, was wir durch die Reihe “Live dabei barrierefrei!” gelernt haben. Welche Rahmenbedingungen braucht Barrierefreiheit? Was muss eine Produktionsleitung bedenken? Wie funktionieren verschiedene Übersetzungen bei Online-Veranstaltungen? Wie, wann und wo bewerbe ich eine Veranstaltung? Wie kann ich barrierefrei posten? Und wir wollen gerne mit euch darüber sprechen, was ihr mitgenommen habt und worüber wir zukünftig noch mehr sprechen sollten.

Danach werden wir zusammen mit Tristan Marie Biallas (Aktivist:in) darüber nachdenken, wie wir als Veranstaltende deutlich machen können, aus welcher Perspektive wir sprechen. Wie können wir uns sensibel aber ehrlich positionieren – und warum ist das wichtig? Wie können wir unsere Abläufe transparent machen? Wie wollen wir uns gegenseitig ansprechen und worauf wollen wir achten, wenn wir übereinander sprechen? Für den ersten Teil des Tages wird es eine simultan Übersetzung in Leichte Sprache geben.

Am Nachmittag wollen wir dann gemeinsam mit Natalie Dedreux (Aktivistin) und Anne Leichtfuß (Übersetzerin für Leichte Sprache) herausfinden, was es braucht, damit Menschen mit Lernschwierigkeiten an einer Gesprächsrunde teilnehmen. Hier wird es keine Übersetzung in Leichte Sprache geben. Wir wollen in einfacher Sprache miteinander sprechen. Das heißt: in kurzen, klaren Sätzen, langsam, ohne Konjunktiv und ohne schwierige Begriffe.

Wir freuen uns darauf mit euch die Veranstaltungsreihe “Live dabei barrierefrei” abzuschließen.

Gesprächsrunde zu solidarischen Arbeitsstrukturen

Es gibt eine Übersetzung in Leichte Sprache.
Es gibt eine Live-Untertitelung der Lautsprache für Schwerhörige und Ertaubte.

In der Gesprächsrunde “Solidarische Arbeitsstrukturen” möchten wir Austausch über die Möglichkeiten und Herausforderungen von kollektiven und solidarischen Strukturen in Kulturinstitutionen und freien Gruppen anstoßen.

Ausgehend von der Überzeugung, dass Strukturwandel im Hinblick auf intersektionale Aspekte im Kulturbetrieb nötig ist, damit Veränderungsrundprozesse nachhaltig und weniger als Marketing-Strategie verstanden werden, möchten wir nach Impulsen von Steven Solbrig und der Initiative für Solidarität am Theater in Kleingruppen diskutieren. Wir wollen darüber sprechen, welche Strukturen zur Zeit bestehen und was es braucht, damit Barrieren intersektional aufgebrochen werden. Außerdem möchten wir in der großen Runde die Möglichkeit bieten Projekte vorzustellen, die sich erfolgreich gegen alte Strukturen abheben, indem sie beispielsweise mit Methoden aus selbstorganisierten Kontexten des Aktivismus in künstlerische Prozesse und Kulturorganisationen wirken. Somit möchten wir Kulturschaffende und Produktionsstätten im Rahmen eines utopischen Austausches selbstkritisch und selbstermächtigend miteinander vernetzen.

Die Veranstaltung richtet sich an Festival-Teams, Spielstättenleitungen, Künstler:innen, Interessensverbände und aktivistische Gruppen.

Wir bieten eine Live-Untertitelung der Lautsprache für Schwerhörige und Ertaubte an.
Wir bieten eine Simultanübersetzung in Leichte Sprache an.
Die Bedarfe können bei Anmeldung angegeben werden.

Impulsgebende sind:

Steven Solbrig ist weiß, gender questioning, mit Behinderungseinrichtungs- sowie Ost-Erfahrung, arbeitet seit einigen Jahren kulturpolitisch zur Sichtbarkeit und Teilhabe von Künstler*innen mit Behinderung. Als Teil des Performanceduos „Jane Blond and that Stevil Kniewel“ arbeitet Steven derzeit performativ zu Assistenz, Care und Pflege aus der Sicht von Personen mit Behinderung.
www.stevensolbrig.de

Die INITIATIVE für SOLIDARITÄT am THEATER (ISaT) gründete sich 2017 um fortwährenden Ungleichbehandlungen und Diskriminierungen im Theaterbereich entgegenzutreten. Sie engagiert sich dafür, zugrundeliegende ungleiche Strukturen sichtbar zu machen und machtkritische, diskriminierungssensible und diversitätsorientierte Transformationsprozesse anzustoßen. Als Netzwerk erarbeitet und erprobt sie Strategien, die einen neuen Blick auf Arbeitszusammenhänge und kollaborative Prozesse ermöglichen. Für das Netzwerk sprechen Lara Chahal und Adele*Mike Dittrich Frydetzki.
www.solidaritaet-am-theater.org